Q3 · 2017Wie bewältigen Sie die Hitze des Gefechts?7 Fragen, um es herauszufinden.

Der Sommer ist vorbei und damit – für die meisten von uns – die Aussicht auf geplante Ruhephasen. Einige von Ihnen konnten vielleicht gedankenversunken in die untergehende Sonneschauen und darüber nachdenken, mit welchem Aufwand Sie Ihre beruflichen Leistungen erbracht haben. Wir schwören uns, die zukünftigen Aufgaben etwas leichter anzugehen und bei unwichtigen Dingen nicht ins Schwitzen geraten oder die Nerven verlieren werden. Das ist leichter gesagt als getan.

Es ist eine Sache von Aussen ins Feuer zu starren und aus sicherer Distanz zu reflektieren, eine andere Sache ist mitten drin zu sein und die Hitze des Gefechts zu bewältigen.

Wissen Sie, was Sie an die Decke gehen lässt?

Von 60-Stunden-Wochen und auftretenden Störungen im Betriebsablauf, über Arbeit vs. Familie, Zeit- und Reisepläne, bis hin zu den ganz alltäglichen Dingen, persönlichen Konflikten und Reibereien, die Liste mit potentiellen Faktoren, die die Hitze für uns ansteigen lassen – wie im letzten Spotlight diskutiert – ist lang. Lernen cool zu bleiben beginnt mit Selbstwahrnehmung und -einsicht. Wie gehen Sie tatsächlich mit großem Druck um? Wissen Sie, was Sie an die Decke gehen lässt, was ihren persönlichen Schmelzpunkt ausmacht? Die eigenen Grenzen zu kennen und sich ihrer bewusst zu sein, das ist Grundvoraussetzung, um den eigenen Melting Point zu erhöhen.

Ein Bild Ihrer Schwachstellen

Beginnen Sie mit der Beantwortung der folgenden sieben Fragen. Verwenden Sie diese als Checkliste und beantworten Sie sie ehrlich, um ein korrektes Bild Ihrer Schwachstellen zu erhalten. Nutzen Sie die eigenen Antworten als erster Wegweiser.

  • Wie lange grübeln Sie an einem Problem herum, anstatt es anzugehen und zu lösen?
  • Geraten Sie schnell in Zorn, wenn etwas nicht nach Plan läuft?
  • Können Sie vielen Aufgaben gleichzeitig gerecht werden, ohne das Gefühl zu bekommen die Kontrolle zu verlieren?
  • Wenn Sie eine Aufgabe unter massivem Druck erledigen, ein großes Projekt oder eine enge Deadline vor sich haben, sind Sie in der Lage sich nur und ausschließlich darauf zu konzentrieren?
  • Stellen Sie fest, dass Sie öfters aufgebracht oder ärgerlich sind?
  • Haben Sie manchmal das Gefühl von Sorgen zerfressen zu sein?
  • Wenn etwas wirklich nicht zu ändern ist, ärgern Sie sich darüber und wünschten, dass es irgendetwas gäbe, was Sie doch tun könnten?

Wichtig ist, die eigene Wahrnehmung zu schärfen

Behalten Sie diese Fragen für die nächsten ein, zwei Wochen im Hinterkopf. Wenn Sie in eine Situation geraten, die von einer der Fragen abgebildet wird, egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, schauen Sie genau hin. Machen Sie sich ruhig Notizen. Sich darüber im Klaren zu sein den Dingen auf den Grund zu gehen, kann allein schon helfen mit grenzwertigen Situationen besser umzugehen, aber wichtig ist, die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Wenn Sie im Erleben beobachten, wie Sie in der Hitze des Gefechts Ihren Job leisten (oder eben auch nicht), wird das enorm aufschlussreich sein. Ist man sich über die eigenen Warnsignale im Klaren, kann man effektiv daran arbeiten, Situationen zu entschärfen, um eben nicht die Nerven zu verlieren. Und wenn Sie zu den Hochleistungsträgern gehören – wie praktisch alle Leser des «Spotlight on Performance» – sind Sie ziemlich sicher top motiviert, gleich damit zu starten.

Erfolg kommt nicht von ungefähr

Erfolg kommt nicht von ungefähr. Gerade High Performers erwarten präzise und konkrete Ergebnisse. Dafür habe ich ein umfassendes Assessment-Tool entwickelt: Den Executive Performance Melting Point Inventory – der ein individuelles Leistungsprofil darüber erstellt, wie Sie in der professionellen Leistungserbringung bisher mit massiver Belastung und Intensität umgegangen sind. Unabhängig von situativer oder dauerhafter Maximal-Beanspruchung, zeichnet dieses aussagekräftige und wissenschaftlich validierte Tool ein akkurates Bild Ihrer Grenzen. Es ist spezifisch für Senior Executives, Führungskräfte und Top Performer entwickelt, die ihre Leistungsfähigkeit und Resilienz nachhaltig erhöhen wollen.

Cool zu bleiben kann man lernen

In meinem neuen Buch The Melting Point: How to Stay Cool and Sustain World-Class Business Performance gehe ich ausführlich darauf ein, inwiefern die natürliche Coolness mit der grundsätzlichen psychischen Verfassung zusammenhängt. Cool zu bleiben kann man lernen. Gerade Coolness – zusammen mit Leidenschaft und Anpassungsfähigkeit – ist einer der Hauptfaktoren für wahrhaftige «Performance Excellence».

Mit voll geladenem Akku mag dies vielleicht jetzt die beste Zeit für Sie sein, um Ihren Melting Point zu erhöhen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche zweite Jahreshälfte